Sehr oft werde ich (Luis) gefragt „Wie machst Du dass mit der Arbeit in der Streuobstwiese?“ Hierzu ist meine Einstellung, wenn Du FREUDE daran hast ist es kein „MUSS“ (oder Arbeit) sondern „Hobby“ und macht FREUDE.
Und dann geht es um die Frage: „Was will ich? Will ich Erwerbsobstbauer sein mit viel Obst zum Verkaufen und soll davon leben? Oder will ich Sorten Erhalter sein, für die Umwelt, Mitmenschen und klimaschonend für unsere Nachkommen etwas schaffen?“
Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Meine Streuobstwiese soll alte Obstsorten erhalten, soll Mitmenschen Freude am Aussehen und am Geschmack dieser Früchte bringen.
Als ich zum Kurs zum „Zertifizierten Baumwärter und Obstbaumpfleger“ gefahren bin, hatte ich die Frage mit „viel muss ich meine Obstbäume & Sträucher schneiden?“
Mein Vortragender Andreas Spornberger von der BOKU Wien hat mir geantwortet: Es kommt darauf an was Du willst, es gibt keinen Baum der zu dumm zum Wachsen ist, sieh Dir die Bäume im Wald an, wenn sie Platz haben sind sie sehr schön und werden nicht gepflegt. Wenn der Platz, das Klima und das Nahrungsangebot passen tragen sie reichliche Früchte. Diese Aussage ist auch für mich wichtig.
Wichtig ist auch die Vielfalt an verschiedenen Pflanzen. Jeder Baum hat seine Krankheiten und Parasiten, da ist es dann von Vorteil keine Monokultur zu haben. Intensivkulturen sind notwendig um die Menschen zu ernähren, für mich jedoch ähnlich eine Käfighaltung von Geflügel. Es ist lustig wenn die Obstsorten zeitlich nacheinander reifen und man kann die vielen Geschmäcker vergleichen.
Klima mäßig ist es auch schön wenn die Bäume hohe Stämme und natürliche Dreieck Kronen bilden. Der Schattenkörper und die darunter liegende kühle Luft können schon einiges bewirken. Auch der Zeitpunkt der Pflege ist bei mir etwas anders, so schneide ich meine Obstbäume nur bei Bedarf am Ende der Wachstumsperiode, das ist Anfang September bis Mitte Oktober. Da schneide ich dann gerne ganze Äste heraus, wenn man das direkt beim Astkranz macht verheilen diese Wunden ohne Behandlung nach 3 – 4 Jahren ohne einer Narbe.
Ich will nicht sagen dass ich alles richtig mache, auch mir passiert es, dass die Wühlmaus einen Baum an der Wurzel abfrisst oder so wie heuer im Frühjahr zwei Maroni Bäume nach 3 Wochen Regen ertrunken sind. Auch der Zeitpunkt des Pflanzen der verschiedenen Obstsorten ist ausschlaggebend für den Wachstum. Ich haben im Herbst einen Pfirsich gepflanzt, er ist mir abgefroren im Frühjahr hat es dann gut gepasst. Sollte es Dich interessieren melde Dich ich bin gerne bereit Dir meine Anlage zu zeigen. Ich bin stolz auf meine GLÜCKLICHEN Bäume.