Auf jede Generation übten die Höhlen bei Köflach ihre Faszination aus. Auch mein (Hannerl) Vater Hans Kolb kletterte in den späten 40iger – Anfang 50iger Jahren in dieser interessanten Welt herum. Er machte darüber ausführliche Notizen, die wir hier mit Dir teilen möchten.
Heidentempel in Köflach
Höhlengebiet bei Köflach
Wenn man von Köflach aus gegen Krenhof geht, so sieht man links und rechts des Weges, in den Steilhängen des Hans-Kogels einerseits, andererseits zwischen den Felsenschroffen des Zigöller-Kogels eine größere Anzahl mehr oder minder großer Höhlen.
Diese beiden Bergrücken bildeten einst ein geschlossenes Bergmassiv. In den devonischen Kalkfelsen sind hier vier Etagen von Höhlen festzustellen. Meine systematischen Grabungen, hier, in diesen Höhlen veranlassten das Joanneum in Graz, auf Landeskosten weitere Grabungen unter der Leistung von Frau Dr. Maria Mottl durchzuführen. Dabei wurden sehr interessante Feststellungen gemacht.
Die Abteilung für Geologie-Paläontologie und Bergbau zeigte auf, dass bereits im Helvet die Basis der Köflacher Kohlenflöze auf den Kalkhohlformen des Köflacher Beckens auflagerten. Allgemein nimmt man jedoch an, dass die Niederschlagsmengen des damaligen Zeit nicht ausreichten solche Höhlenformationen zu bilden und diese erst unter Druck und Lösungserscheinungen im Pliozän entstanden sein mögen. Bei genauer Betrachtung sind an den Höhlenwänden verschiedene Karstwasserspiegel festzustellen. Ebenso sind aber auch Klimaschwankungen der Spätglazial bis zur Postglazialis wie aus einem Lehrbuch, hier aus dem Höhlenboden abzulesen.
Erst die intrapanonische Erosion des Gradnerbaches öffnete die Höhlenwände, sodass heute nahezu 70 mehr oder minder gut befahrbare Höhlen freigelegt sind. Der Volksmund hat diesen Höhlen Namen gegeben; die “hoadnische Kirche“ der Heidentempel, das Ochsenloch, das Rinneloch, die Bärenhöhle, das hochgelegene Taubenloch und knapp über dem Talboden die eiserne Kassa. Die Namen sind noch gebräuchlich. Alle unsere Höhlen haben sich für die Wissenschaft als interessant erwiesen. Besonders der rote Lehm der Höhlen, aber auch der graue Sand brachten eine Unzahl bemerkenswerter Funde der Klein Säugetierfauna zu Tage. Darüber schreibt Frau Dr. Mottl vom Joanneum in Graz unter dem Titel „Eiszeitliche Forschungen in den Höhlen der Steiermark“, dass aber auch größere Tiere der Eiszeit aufgefunden wurden, neben vielen anderen Arten auch das eiszeitliche Rentier, der Höhlenbär und der Braunbär, der eiszeitliche Wolf, der eizeitliche Elch und der Steinbock, u.s.w.
Höhlen – Beitrag aus dem Jahr 1953
Wir haben auch in der alten Zeitung aus dem Jahr 1953 einen Beitrag für Höhlen für Kletterer, Geologen, Forscher und Romantiker gefunden.
Wenn Dich dazu mehr interessiert, dann schau dir unseren Beitrag über die Zeitung aus dem Jahr 1953 bzw. die ganze Zeitung an.