Diesen Beitrag als Fortsetzung zu „Bevölkerungsstatistik vor 70 Jahren (Teil 1)“ hat erstellt Gerhard Kampus (Köflacher Stadtführung) erstellt. Herzlichen Dank für die Aufbereitung und die genaue Analyse! Sehr interessant!
Sorgen um Sicherheit der Pension
Bemerkenswert ist, dass man sich schon vor 70 Jahren Sorgen um die Sicherheit der Pensionen machte. So wird in der Broschüre „Heimat Österreich – Der Bezirk Voitsberg“ befürchtet, dass die „Arbeitskraft für die Zukunft“ ohne „Zuwanderung junger Kräfte“ nicht gesichert sei. „Früher oder später“ würden die vorhandenen Arbeitskräfte die „Erwerbsunfähigen“ nicht mehr erhalten können. In diesem Zusammenhang wird auch die „Überalterung“ der Bevölkerung beklagt. Unter Überalterung verstand man einen Anteil von 8,18 % von über 65jährigen an der Gesamtbevölkerung. Heute liegt dieser Wert bei 24,2 %, also fast dreimal so hoch.
Viel mehr Landwirtschaft als heute
Interessante Einblicke bietet auch die „Aufgliederung der Berufstätigen nach Wirtschaftsabteilungen“. In der Land- und Forstwirtschaft waren damals noch rund 42 % der Beschäftigten tätig, heute sind es gerade noch 3,4 %. In Industrie und Gewerbe arbeiteten rund 47 % (aktuell ca. 30 %) der Arbeitnehmer:innen.
Bedenkliche Lehrlingssituation
Kritisch kommentiert der Autor die Lehrlingssituation in den Handwerksbetrieben im Bezirk.
„Nur“ 400 Lehrlinge (2022: 490) wurden mit 1.1.1952 in der „Sektion Gewerbe“ gezählt: „… eine ernste und bedenkliche Situation für den weiteren Bestand des ehrsamen Handwerks“. Und weiter:„Die Ursache der geringen Lehrlingshaltung dürfte bedauerlicherweise vornehmlich auf den sozialen Fortschritt, der dem Lehrling durch die Jugendgesetzgebung einen besonderen Schutz gewährt, und auf die sozialen Lasten, die mit der Lehrlingshaltung verbunden sind, zurückzuführen sein.
Andererseits wirke auf den jungen Menschen der wachsende Industriesektor mit besserer Entlohnung.
Danke & Empfehlung
Wir möchten uns dafür recht herzlich bedanken und möchten Dir auch noch eine Empfehlung für ein Weihnachtsgeschenk mitgeben.
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