Ein in unserer Region noch gepflegter Brauchtum ist mit dem Unschuldingen Kindertag am 28.12. verbunden.
Am 28. Dezember wird der Abschluss der Weihnachtsfeiertage gefeiert und ist den Opfern des Kindermordes von Bethlehem geweiht. In unserer Familie wurde dieser Brauch immer praktiziert. Unser Papa (Luis) hat uns immer am 27.12. am Nachmittag oder Abend Ruten gebunden.
Am 28.12. sind wir dann immer ganz früh so gegen 6 Uhr aufgestanden und haben unsere älteren Familienmitglieder, Freunde und Bekannte aufgesucht. Dann wurde ein Sprücherl aufgesagt und in der Zeit vom Aufsagen wurden die Leute mit der Rute „durchgeschlagen“.
Das Gedicht ist Mundart und ich habe keine Ahnung, wie man es ganz richtig schreibt!
Frisch und g’sund, frisch und g’sund
long lebm und g’sund bleibm
nix klunzn und nix klogn –
bis i wieda kum schlogn!
Der Brauch ist in der Steiermark und ich (Pia) denke auch in Kärnten verbreitet. In Kärnten heißt es „Schappen“ und dort geht der Spruch etwas verändert.
Frisch und g’sund,
frisch und g’sund,
long lebn, g’sund bleibn,
ned klunzn ned klogn
bis I wida kumm schlogn.
De Engalan mit de goldanen Hoor
wünschn eich a guats neigs Johr!
Als Kind hab ich damals ein paar Schilling von jeder Person bekommen, in Summe war es immer eine ganze Menge. Ich habe es meist in diverse Sachen (Zubehör) für mein Pony investiert und hab mich dann das ganze Jahr darüber gefreut.
Wenn Du an weiteren Bräuchen interessiert bist, könnte dich auch dieser Winter-Bräuche bzw. Mai-Bräuche interessieren, und wir freuen uns über Kommentare, wenn Dir noch welche bekannt sind, die Du gerne mit uns teilen möchtest!